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Von: Julian Mayr, Romina Kunze
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Die Frist für die Steuererklärung 2023 nähert sich. Neben relevanten Daten gibt es auch wichtige Änderungen, die Steuerpflichtige dabei berücksichtigen sollten.
München – Die jährliche Steuererklärung ist für viele Menschen in Deutschland eine leidliche, wiederkehrende Pflicht-Aufgabe. Wer die Deadline verpasst, muss mit hohen Kosten rechnen. Doch nicht nur der Abgabetermin für die Steuererklärung 2023 ist von Bedeutung. Ein Finanz-Experte gibt zusätzliche Hinweise, die bei der Steuererklärung beachtet werden sollten.
Experte gibt Tipps zur bevorstehenden Frist für die Steuererklärung 2023
Im vergangenen Jahr war es noch bis zum 2. Oktober 2023 möglich, die Steuererklärung für 2022 einzureichen. Dieses Jahr ist der Stichtag jedoch deutlich früher. Der 2. September ist der Termin für die Steuererklärung 2023 – sie ist also einen Monat früher fällig. Aber das ist nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr. Wenn Investoren Einkommen aus Kapitalanlagen erzielen, müssen sie diese versteuern. Ab 2023 erhöht sich der sogenannte Sparerpauschbetrag von bisher 801 Euro auf nun 1000 Euro. Eine Steuererklärung einreichen muss allerdings nicht jeder in Deutschland.
Ab 2023 gibt es auch neue Regeln für die steuerliche Absetzung eines Arbeitszimmers. Wenn der Arbeitgeber keinen Arbeitsplatz zur Verfügung stellte, konnten zuvor bis zu 1250 Euro steuerlich geltend gemacht werden. Für die diesjährige Steuererklärung gelten jedoch andere Regeln: Ein Arbeitszimmer muss nun der zentrale Ort der beruflichen Aktivität sein und es muss sich um einen separaten, abgeschlossenen Raum handeln. „Eine Arbeitsecke im Schlafzimmer etwa reicht nicht“, klärt der Experte von Finanztip auf.
Für diejenigen, die ihr umfunktioniertes Wohnzimmer nicht mehr als Arbeitszimmer absetzen können, gibt es jedoch die Möglichkeit der Homeoffice-Pauschale oder einer Kombination dieser mit der Entfernungspauschale, erklärt ein Experte des Wirtschaftsportals in einem Video. Neben der Homeoffice-Pauschale können weitere Posten auch ohne Quittung abgesetzt werden.
Steuererklärung 2023: Frist rückt näher – Das zählt zur Nebenkostenabrechnung
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Steuererklärung ist die Nebenkostenabrechnung. Dazu gehören unter anderem Handwerkerleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen, die bis zu 4000 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar sind.
Diese zehn Dinge empfiehlt finanztip bei der Steuererklärung zu beachten:
- Frist beachten: Termin der Steuererklärung für das Jahr 2023 ist der 2. September 2024
- Sparerpauschbetrag angestiegen: Anleger sparen 200 Euro mehr
- Absetzung von Arbeitszimmer schwieriger; gestiegene Homeoffice-Pauschale eine Alternative
- Nebenkostenabrechnung – Haushaltsnahe Dienstleistungen können mit bis zu 4000 Euro zu Buche schlagen
- Höhere Werbekostenpauschale: Ausgaben für Anfahrt, Arbeitskleidung oder berufsbedingte Zweitwohnung geltend machen
- Neue Anlagen für Airbnb, Krypto-Währungen oder doppelte Haushaltsführung
- Spenden steuerlich absetzen: bis einschließlich 300 Euro keine Spendenquittung notwendig
- Berufliche Nutzung von Telefon und Internet kann pauschal mit 20 Prozent angegeben werden
- Arbeitsbeginn während des Jahres: Steuererklärung lohnt sich
- Steuersoftware kann deutlich helfen: Manche Apps ermöglichen kostenlose Dateneingabe und Test der Handhabe
Auch Werbungskosten sollten in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Dazu gehören berufsbedingte Ausgaben wie Fahrten zur Arbeit (Entfernungspauschale), der Kauf von Arbeitskleidung oder eine Zweitwohnung, wie die Vereinigte Lohnsteuerhilfe informiert. Eine erhöhte Werbungskostenpauschale von 1230 Euro wird automatisch für jeden Arbeitnehmer berücksichtigt. Doch Vorsicht: Bei einigen Angaben der Steuererklärung schaut das Finanzamt besonders genau hin.
Anlagen und Spenden bei der Steuererklärung 2023
Im Video weist Finanztip auch auf neue Anlagen bei der Steuererklärung hin. Dazu gehören die Anlage V-FeWo für die Vermietung und Verpachtung von Ferienwohnungen und aus kurzfristiger Vermietung, die Anlage SO für Kryptowährungen unter dem Punkt sonstige Einkünfte oder die Anlage N für doppelte Haushaltsführung. Bei der Versteuerung von Spenden hat sich jedoch nichts geändert, hier ist weiterhin eine Quittung für Spenden ab 300 Euro erforderlich.
Wer plant, eine Steuererklärung einzureichen, sollte auch daran denken, Kosten für Telefon, Smartphone oder Internet – sofern beruflich genutzt – steuerlich geltend zu machen. Wenn der Arbeitgeber den beruflichen Anteil dieser Rechnungen nicht erstattet, können Steuerpflichtige sie als Werbungskosten absetzen, so die Steuer-App Taxfix.
Steuererklärung 2023: Was tun bei Arbeitsbeginn mitten im Jahr? Experte rät zu Steuer-Apps
Wenn jemand erst im Laufe des Jahres 2023 zu arbeiten beginnt oder in diesem Jahr eine längere Pause einlegt, lohnt sich eine Steuererklärung laut Finanztip fast immer. Denn dann wurde mehr Lohnsteuer bezahlt, als nötig, sagt auch Jana Bauer, stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbands für Lohnsteuerhilfe (BVL) in einem Onlinebeitrag.
Wer jedoch jedes Jahr von der Steuererklärung genervt ist, sollte eine Steuersoftware verwenden, empfiehlt Finanztip. Das Finanzportal empfiehlt unter anderem „WISO Steuer 2024“, „Steuersparerklärung 2023“ oder „tax 2024“, sowie die Smartphone-Apps „Steuerbot“, „WISO 2024“ und Taxfix. Bei einigen Anwendungen können Nutzer die Daten sogar kostenlos eingeben und müssen erst bei Abgabe der Erklärung bezahlen.
